Reise auf der legendären „Ostmeerstraße“ mit Hokusai und Hiroshige

Fünf große Überlandwege durchziehen das japanische Inselreich, die bereits im 8. Jahrhundert angelegt wurden. Eine davon ist die Tokaido (Ostmeerstraße), die seit Ende des 12. Jahrhunderts den Norden mit der Kaiserstadt Kyoto verband und sich in der anschließenden Edo-Zeit (1603-1868) zur belebtesten entwickelte. 53 Stationen unterteilten die nahezu 500 Kilometer, um die sich Poststationen, Gasthäuser und Vergnügungsstätten für die Reisenden ansiedelten. Denn in der Edo-Zeit entwickelte sich ein reges Wanderleben: Pilger, Händler, Fürsten mit ihrer Begleitung auf dem Weg nach Edo und zurück in ihre Residenzstadt, Holländer aus Nagasaki, die zum Shogun reisten – und Künstler. Nachdem diese lange Zeit vor allem Schauspieler oder Sumo-Ringer und Damen der Vergnügungs-Viertel abgebildet hatten, entdeckten sie Naturwunder, Landschaften und die Tokaido selbst als Motiv für ihre Holzschnitt-Bücher. Katsushika Hokusai und Utagawa Hiroshige sind die berühmtesten.

Die Bilder vom Leben und Treiben auf der Straße, von den Gasthäusern am Rande des Weges und von der Natur, die an jeder Stelle neue bezaubernde Aussichten bot, waren nicht nur in Japan beliebt, sondern haben das Bild von Japan auch im Westen geprägt und werden gerne in Ausstellungen gezeigt. Verwundert und bewundernd waren auch die Holländer, die ihren Reiseweg ausführlich beschrieben haben – Dr. Engelbert Kämpfer im späten 17. Jahrhundert und Dr. Philipp Franz von Siebold zu Beginn des 19. Jahrhundert. Ihren Spuren folgen wir auf der Tokaido – der berühmten „Ostmeerstraße“ Japans.

Vortrag von Fr. Dr. Andrea Hirner, München

Bildvortrag am Freitag, 20. April 2018, um 19 Uhr

Bürgerzentrum Stuttgart-West, Bebelstr. 22

Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.