Referent
Dr. Ulrich Pauly

Beschreibung
In seinem Diavortrag „Yosano Akiko (1878-1942) – Dichterin und Gesellschaftskritikerin“ stellt Dr. Ulrich Pauly die Feministin , Pazifistin, Gesellschaftskritikerin und dreizehnfache Mutter Yosano Akiko vor, die bis heute als die bedeutendste Dichterin der japanischen Neuzeit gilt.

Yosano Akiko, die große japanische Dichterin und Vorkämpferin für Frauenrechte, wurde mit gerade einmal zwanzig Jahren in Japan bekannt, und sie schrieb stetig weiter: „Ich stehe unter fortwährendem Arbeitsdruck“. Dieser Arbeitsdruck rührte daher, dass sie sich mit einem wenig einkommensstarken (Ehe)Mann, der ebenfalls ein bekannter Dichter seiner Zeit war, zusammengetan hatte und die Zahl ihrer gemeinsamen Kinderschar beständig wuchs, so dass SIE zur Ernährerin ihrer großen Familie wurde. Als japanische Rosa Luxemburg, wie die Literaturkritikerin Katharina Borchardt sie 2022 bezeichnete, schrieb Yosano Akiko nicht nur eine japanische Hymne für das Frauenwahlrecht, sondern auch unzählige politische Essays.

Sie produzierte alljährlich neue Bände mit Essays und traditionellen fünfzeiligen Tanka-Gedichten. So kamen mit den Jahren drei Dutzend Lyrikbände sowie fünfzehn Essaybände zusammen. Sie war Feministin und Gesellschaftskritikerin: „Ich denke, Frauen können jegliche Art von Beruf ergreifen, wenn er zu ihren persönlichen Talenten passt und wenn dies zu ihrem eigenen Leben und zum Leben der Gesellschaft beiträgt. […] Bedauerlicherweise ist bei uns die Zahl der Lehrerinnen, Ärztinnen, Journalistinnen, Sekretärinnen, Beamtinnen, Gefängnisbetreuerinnen und Literatinnen noch sehr gering. Das ist allerdings nicht nur ein Problem der Frauen selbst! Was für eine Blamage, dass der japanische Staat zur Hälfte aus derart beschränkten Frauen bestehen muss!“

Lassen Sie sich im Vortrag von Dr. Ulrich Pauly in die Zeit der Meiji-Zeit, Taishō-Demokratie und den aufkeimenden Nationalismus versetzen und lernen sie Yosano Akiko als Frau und Gesellschaftskritikerin kennen.